64/II/2023 Stundentakt auf der Eisenbahnachse (RE-10) Cottbus-Leipzig umsetzen!

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  1. Die SPD Brandenburg spricht sich für die Realisierung mindestens eines Stundentaktes auf der Achse Cottbus- Leipzig (RE-10) aus. Sie fordert alle Mandatsträger auf, auf die Realisierung dieser bereits im Landesnahverkehrsplan vorgesehenen Taktung hinzuwirken.
  2. In diesem Zusammenhang wäre aus Sicht der SPD Brandenburg zu prüfen, ob für Nahverkehrsticket freigegebene Fernverkehrsangebote (auch mit Deutschlandticket) in den Takt integriert werden können, um dadurch eine bessere Fernverkehrserschließung der Lausitz zu erreichen. Hierfür wären sogar internationalen Verbindungen (Mitteldeutschland-Cottbus-Zielona Gora-Warszawa) in den Blick zu nehmen. Gleichzeitig sollte aus Sicht der SPD Brandenburg die Strecke für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ertüchtigt werden.
Begründung:

Die Bahnstrecke Cottbus-Leipzig ist ein wichtiger Schienenzugang der Lausitz. Über den Fernverkehrsknoten Leipzig schließt sie die ganze Region an die weite Welt an. Sie erfreut sich auch durch das „Deutschlandticket“ einen weiteren Zuspruch bei den Fahrgästen, weil sie sogar für Fahrten aus Leipzig nach Berlin attraktive Fahrzeiten garantiert. Umso bedauerlicher erscheint, dass diese Achse derzeit nur alle zwei Stunden mit direkten Zügen bedient wird. Einige dieser Züge sind regelmäßig überfüllt. Trotz dieses Zuspruchs ist es aber im Zusammenwirken mit den zuständigen Aufgabenträgern nicht gelungen, den im Landesnahverkehrsplan bereits vorgesehenen Stundentakt zwischen Cottbus und Leipzig zu realisieren. Das muss beschleunigt nachgeholt werden. Die derzeit schlechte Taktung mit einem Grundangebot behindert die Entwicklung der Lausitz.

Eine Variante einer besseren Erschließung der Region könnte dabei die Durchbindung in Leipzig endender Fernverkehrsangebote (zum Beispiel in Leipzig ohnehin abgehängte Zugflügel der ICE-Linie Wiesbaden-Frankfurt (Main)-Fulda-Leipzig-Dresden, Zugflügel der ICE-Linie München-Leipzig oder in Leipzig endender Intercityzüge) sein. Die Integration dieser Züge in den Stundentakt und ihre Freigabe für Nahverkehrsfahrscheine würde eine wirtschaftliche Besetzung dieser Züge sicherstellen. Die Linie könnte sogar für den internationale Fernverkehrsangebote genutzt werden, wie es bereits bis zum Beginn der „Bahnreform“ der Fall war: Es wäre spätestens nach der im Kohleausstiegsgesetz ohnehin vorgesehenen Schließung der Elektrifizierungslücke Zielona Gora-Gubin-Guben möglich, über die Strecke Cottbus-Leipzig Eurocity-Züge von Warszawa über Poznan, Cottbus und Leipzig nach Frankfurt am Main zu führen. Dieser Weg wäre 60 Kilometer kürzer als der Weg über Berlin und würde zahlreiche bereits überlastete Streckenabschnitte umgehen. Demgemäß könnte die Strecke auch jene Bedeutung für unsere polnischen Nachbarn zurückgewinnen, die sie schon einmal hatte.

An der dazu notwendigen zeitgemäßen Ertüchtigung der Infrastruktur wird seitens des Bundes derzeit aber nicht gearbeitet.

Um die Verkehrswende zusätzlich durch verkürzte Fahrzeiten zu befördern, sollte zudem die anstehende Ersetzung der abgängigen und teilweise veralteten Leit- und Sicherungstechnik auch für eine Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit genutzt werden. Da sie weitgehend schnurgerade trassiert ist, könnte mit vergleichswiese wenig finanziellem Aufwand eine durchgehende Befahrbarkeit mit 160 km/h sichergestellt werden. Derzeit ist sie nur mit höchstens 120 km/h befahrbar. Da auf der Achse Leipzig-Cottbus Fahrgästen nicht die Alternative einer direkten Autobahn zur Verfügung steht, könnte hier nachgerade auch zeitbewusste Fahrgäste zum Umstieg auf die Bahn bewegt werden, weil ein Konkurrenzangebot ihnen nicht zur Verfügung steht.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme (Konsens)
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