39/I/2021 Förderung der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt

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Status:
Überweisung

Die SPD Brandenburg setzt sich dafür ein die Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V.  Eisenhüttenstadt gemäß der vorliegenden Machbarkeitsstudie zu fördern und zu erweitern, um den massiver werdenden Pflegnotstand mittelfristig entgegenzuwirken sowie den Bedarfen an therapeutischen Fachkräften, medizinischen und pharmazeutischen Assistenzberufen gerecht zu werden.

Die SPD Brandenburg fordert die SPD Landtagsfraktion und die Kabinettsmitglieder der SPD auf, die erfolgreiche Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt gemäß der aktuellen Machbarkeitsstudie vom März 2021, zum internationalen Bildungscampus Gesundheit auszubauen und zu unterstützen.

Begründung:

Die Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt (früher: Medizinische Fachschule Eisenhüttenstadt – MeFa) ist eine seit 1954 staatlich anerkannte Fachschule für Gesundheits- und Pflegeberufe.

Heute ist es ein Schulzentrum, welches in folgenden Fachrichtungen ausbildet:

  • Altenpflege
  • Gesundheits- und Krankenpflege
  • Gesundheits- und Krankenpflegehilfe
  • Medizinisch-technische Laboratoriums Assistenz (MTLA)
  • Pharmazeutisch-technische Assistenz (PTA)
  • Physiotherapie
  • NEU: Pflegefachfrau/Pflegefachmann

Die Lehrkräfte haben pädagogische und fachliche Hoch- bzw. Fachhochschulabschlüsse. Die Mitglieder und Träger des Vereins sind verschiedene Krankenhäuser, Labore und Pflegeeinrichtungen der Region.

Aus einer Machbarkeitsstudie geht u.a. hervor, dass in Brandenburg bis 2030 rund 38.000 neue Fachkräftestellen für die Pflegeberufe zu besetzt werden müssen, davon allein 3.150 im Landkreis Oder-Spree. Teilen des ländlichen, berlinfernen Raumes in Brandenburg droht eine noch größere Versorgungslücke bei Fachkräften in Gesundheit und Pflege. Es erscheint daher notwendig, Fachkräfte auch dort auszubilden, wo sie dringend gebraucht werden. Neben der ausreichenden Zahl von Ausbildungsplätzen sind auch passgenaue Angebote gefragt, die Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und mit unterschiedlichen Fähigkeiten eine Ausbildung und berufliche Laufbahn in Gesundheits- und Pflegeberufen ermöglichen. Mit dem Projekt „IBC“ soll ein für die Region Ostbrandenburg und den Standort Eisenhüttenstadt zukunftsfestes Angebot geschaffen werden, um Ausbildung und lebenslanges Lernen in Pflege-, Therapie- und Laborberufen zu ermöglichen. Zukünftig könnten in Eisenhüttenstadt 1000 Schüler*innen ausgebildet werden statt bisher knapp 400. Hinzu kämen neue Ausbildungsgänge wie z.B. Ergotherapie, Podologie und Logopädie. Vor Ort wurden die zeitlichen sowie inhaltlichen nächsten Schritte festgehalten, um das Projekt „Erweiterungsbau“ weiterhin politisch zu begleiten und zu unterstützen auf Kreis-, Landes- sowie auf Bundesebene. Nichtsdestotrotz bedeutet die Umsetzung dieses Projekts eine besondere Kraftanstrengung für die Schule sowie für die Stadt Eisenhüttenstadt. Beide sind aufgrund von fehlenden personellen Kapazitäten, nicht in der Lage dies zu leisten. Es müssen schlicht politische ​Zuständigkeiten u. Fördermittelmöglichkeiten geklärt sowie eine Projektleitung/gruppe installiert werden. Seit dem Jahr 2015 versucht die Schulleiterin Gehör und Akzeptanz für den Erweiterungsbau zu finden. Es wird Zeit, Sie adäquat zu unterstützen, da der politische Wille aller Regierungsparteien bereits bekundet wurde. Die Stadt Eisenhüttenstadt wird geprägt von dem Stahlwerk ArcelorMittal Eisenhüttenstadt als bisher größter Arbeitgeber in Ostbrandenburg. Die Beschäftigungszahlen von ca. 2500 Mitarbeiter*innen und einem Faktor 3 für wirtschaftlich verflochtene Unternehmen /Dienstleister, reichen nicht aus um den Rückgang der Einwohnerzahlen (mittlerweile weniger als 24.000 Einwohner*innen) aufzuhalten. Die Zukunft des Stahlwerks aufgrund der Transformation steht erneut auf dem Prüfstein, deshalb muss die jahrelange Monostruktur aufgebrochen werden. Die Internationalisierung und Erweiterung der Schule bietet eine echte Chance, neuer Anziehungspunkt und Wirtschaftsfaktor für die Stadt u. Region zu werden.

Wir benötigen:

  • Ein verbindliches politisches Bekenntnis zur Erweiterung der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. in Eisenhüttenstadt (vorzugsweise Einstellung des Projekts im nächsten Haushalt), um die nächsten Schritte gehen zu können
  • Fachliche Begleitung (Ansprechpartner*innen) aus den zuständigen Ministerien wie MSGIV, MWAE und MdFE
  • Abgestimmter Zeitplan
Empfehlung der Antragskommission:
Überweisen an: Landtagsfraktion (Konsens)
Version der Antragskommission:

Es handelt sich um eine Einzelmaßnahme.

Barrierefreies PDF:
Stellungnahme(n):
Votum der Landtagsfraktion: in Bearbeitung Die SPD Landtagsfraktion begleitet den Prozess und die Diskussionen rund um einen möglichen Ausbau der Schule für Gesund-heits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt mit Interesse. So gab es u.a. ein Fachgespräch „Fachkräftemangel im Gesundheitssektor und mögliche Lösungskonzepte“, 49. ASGIV-Sitzung, 08.09.2021, wo das Thema zur Sprache kam. Laut dem MSGIV beschränken sich die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Wesentlichen auf eine Erweiterung des Schulstandortes mit einer Erweiterung der Ausbildungskapazitäten und -angebote. Die beabsichtigte Internationalisierung des Schulstandortes kommt dagegen kaum zum Ausdruck und ist aus hiesiger Sicht nach dem gegenwärtigen Stand nicht zu erkennen, obwohl ein grundlegendes Ziel der Machbarkeitsstudie auch die internationale Ausrichtung der Schule gewesen ist. Zur Umsetzung des Vorhabens braucht es noch die Klärung zahlreicher Fragen, wie der rechtlichen, zeitlichen und organisatorischen Umsetzbarkeit und der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit (z.B. Kostenrahmen, Finanzierung).
Überweisungs-PDF:

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