8/II/2023 Demokratische Werte an Schulen verteidigen: Politische Bildung zum allgemeinen Bestandteil der Lehrkräfteausbildung machen

Du hast keine Berechtigungen dieses Formular zu betrachten oder abzusenden

Status:
Annahme mit Änderungen

Die SPD Brandenburg fordern die SPD-Fraktion im Brandenburger Landtag und den Landesvorstand der SPD Brandenburg auf, sich innerhalb des Landtages und der SPD-geführten Landesregierung dafür einzusetzen, demokratische (politische) Wertevermittlung (Demokratiebildung) zum verpflichtenden Bestandteil der Lehramtsausbildung zu machen. Neben den bestehenden Fortbildungsangeboten wäre die Konzeption eines entsprechenden Moduls im Bachelor of Education denkbar.

Begründung:

Im April sorgten zwei Lehrer*innen der Grund- und Oberschule „Mina Witkojc“ Burg mit einem Brandbrief für Schlagzeilen. Hierin prangerten sie massive rechtsextreme Vorfälle an. Nach Anfeindungen aus der Bevölkerung zogen die Pädagog*innen schließlich die Reißleine und haben einen Antrag auf Versetzung gestellt. Ein Punktsieg für die extreme Rechte in Südbrandenburg!

Auch aus dem Lehrer*innenkollegium bekamen die Beiden keine bzw. kaum Unterstützung. Die Schulleitung scheint bis heute die Tragweite der rechtsextremen Umtriebe an der Schule im Spreewald-Kurort nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen.

Im Rahmenlehrplan (Teil B) werden Sprach- und Medienbildung als fächerübergreifende Kompetenzen genannt. „Demokratiebildung“ findet sich in einer Aufzählung mit weiteren Themen, die von Berufs- und Studienorientierung bis zu Verbraucherbildung reicht. Gleichwohl wird festgestellt, dass sie Aufgabe aller Fächer ist. Lehramtsanwärter*innen, die nicht das Fach „Politische Bildung“ (oder ein Vergleichbares) studieren, kommen in ihrer Studienlaufbahn in Brandenburg lediglich mit der fächerübergreifenden Kompetenz der Sprachbildung in Berührung. Die von Lehrer*innen im Lehrplan verlangte Demokratiebildung ist kein expliziter Bestandteil der akademischen Ausbildung.

Dieser Antrag unterstützt angehende Lehrer*innen dabei, demokratisches Handeln in pädagogischen Lernsettings zu vermitteln und Schüler*innen auf ihre Rollen als mündige Bürger*innen in einer Demokratie vorzubereiten. Das Schulfach „Politische Bildung“ darf nicht als Ausrede für ausbleibende demokratische Wertevermittlung in anderen Fächern genutzt werden. Ferner sollen Lehrkräfte angeregt werden, demokratiefeindlichen Schul- und Unterrichtskulturen rechtzeitig entgegenzutreten.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme (Konsens)
Version der Antragskommission:

siehe Anmerkung Antrag 26

Barrierefreies PDF:
Änderungsanträge
Status Kürzel Aktion Zeile AntragstellerInnen Text PDF
Annahme Ä1 zum 8/II/2023 Ändern 1-10 AfB Brandenburg, Jusos Brandenburg Neuer Antragstext und Titel: Demokratiebildung an Schulen stärken Der Landesparteitag möge beschließen, dass die SPD-Mitglieder in der Landesregierung und der Landtagsfraktion dazu aufgefordert werden, sich dafür einzusetzen, dass
  1. demokratische (politische) Wertevermittlung (Demokratiebildung) zum verpflichtenden Bestandteil der Lehramtsausbildung gemacht wird. Neben den bestehenden Fortbildungsangeboten wäre die Konzeption eines entsprechenden Moduls im Bachelor of Education denkbar.
  2. es ein Schwerpunkt der Schulvisitation, der Schulämter und des Landesinstituts wird, systematisch, nachhaltig und proaktiv gegen Extremismus und für Demokratiebildung an Schulen vorzugehen,
  3. Programme zur Förderung der demokratischen Schulkultur finanziell deutlich besser ausgestattet werden, insbesondere zu SV-Coaching, von Schüler*innenmitwirkungsinstrumenten wie Klassenrat und Schüler*innenhaushalten, Stärkung der Elternvertretungen, Schulbudgets für Maßnahmen der politischen Bildung, etc.
  4. eine Schulgesetzänderung zur Stärkung der Selbstwirksamkeit von Schüler*innen erfolgt: Obligatorische Klassenräte in jeder Jahrgangsstufe mindestens einmal pro Monat
Änderungsantrag (PDF)

Änderungsantrag zu diesem Antrag einreichen