Ä1 zum 51/II/2023

Die SPD-Brandenburg setzt sich dafür ein, dass in kommunal betriebenen Krankenhäusern

  1. die Kosten, die durch Maßnahmen wie Headhunting von Ärztinnen und Ärzten zustande kommen, auf null zu reduzieren und
  2. dafür Stipendien für angehende Ärztinnen und Ärzte (Krankenhausstipendium) zu schaffen.
  3. Sollten dennoch Kosten für Headhunting entstehen, sollen in gleicher Höhe Stipendien vergeben werden.

Das Krankenhausstipendium soll eine monatliche Zahlung von 1000 Euro pro Stipendiatin oder Stipendiat (Begünstigte) umfassen. Die Begünstigten sind dafür nach Abschluss ihres Studiums dazu zu verpflichten, an dem das Stipendium auszahlenden Krankenhaus für fünf Jahre tätig zu werden. Die Auswahl über die zu fördernden Personen trifft ein gesondert einzurichtender Auswahlausschuss.

Begründung:
  1. Unter „Headhunting“ versteht sich die gezielte Suche nach qualifizierten Führungskräften zur Leitung von Kliniken und Krankenhäusern.
  2. Die dafür aufgewendeten Kosten der Kommunen kommen meist nur der Optimierung der Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser, nicht jedoch den unmittelbaren pflegerischen und behandlungstechnischen Zwecken dieser zugute. Dabei sucht das Land Brandenburg händeringend nach neuen Ärztinnen und Ärzten. Zu diesen Zwecken wird in Cottbus derweil die erste brandenburgische Universitätsmedizin errichtet. Jedoch ist bis dato mit einem weiteren Ausbluten dieses Versorgungssektors zu rechnen.
  1. Um der skizzierten Herausforderung gerecht zu werden, wurde zum Zwecke, das Aussterben von Landärzten zu verhindern, das Landärztestipendium des Landes Brandenburg eingeführt. Kraft dessen werden Studierende der Medizin nach Abschluss ihrer Ausbildung dazu verpflichtet für fünf Jahre als Landärztin oder Landarzt in Brandenburg tätig zu sein. Seit 2019 wurden fast 200 Stipendien vergeben. Die Höhe bemisst sich bei 1000 Euro monatlich.
  2. An diesem Erfolgskonzept anknüpfend würde das oben beantragte Krankenhausstipendium die Beschäftigungsverhältnisse zukunftsweisend verbessern. Statt mehrere zehntausend Euro in die Suche nach neuen Verwaltungsführungskräften aufzuwenden, können ähnlich zum Landärztestipendium Studierende langfristig an die brandenburgischen Krankenhäuser gebunden werden. Dies stellt eine von vielen Säulen für den Kampf gegen den Ärztinnen- und Ärztemangel dar.