02/I/2019 Wiedereinrichtung eines Studienseminars für Lehramtsstudierende in Neuruppin

Du hast keine Berechtigungen dieses Formular zu betrachten oder abzusenden

Status:
Erledigt

I. Die Landesregierung wird zur Wiedereinrichtung eines Studienseminars für Lehramtsstudierende in Neuruppin aufgefordert.

II. Der Landesregierung wird empfohlen, die Einrichtung weiterer dezentraler Standorte von Studienseminaren für Lehramtsstudierende zu prüfen.

Begründung:

Der angekündigte Ausbau der Lehramtsstudienplätze an der Universität Potsdam von derzeit 650 auf 1.000 Plätze im Jahr 2020 ist zu begrüßen. Dies bedeutet eine folgerichtige Maßnahme im Kampf gegen einen Mangel an Lehrkräften an den staatlichen Schulen des Landes.

Gleichzeitig bedeutet der Aufwuchs an Studienplätzen um fast 50 % steigende organisatorische, räumliche und fachliche Herausforderungen an die Studieneinrichtungen. Folgerichtig werden am Potsdamer Universitätsstandort Golm ein neues Gebäude errichtet und 20 zusätzliche Professuren eingerichtet.

Das Aufwachsen der Studienplätze wird zwangsläufig zu einer deutlich steigenden Anzahl von Referendar*innen des Lehramts führen. Daher sind weitere flankierende Maßnahmen für die zweite Ausbildungsphase zu treffen.

Bis 2008 existierte ein Studienseminar für Lehramtsreferendar*innen in Neuruppin. Dieses war mit der Begründung einer nur geringen Auslastung und der hohen Pendler*innenquote (74 % der Referendar*innen sollen aus Berlin oder dem „Speckgürtel“ Berlins nach Neuruppin gependelt sein) abgeschafft worden. Die Ausbildung der Referendar*innen erfolgt momentan nur an den drei Standorten Potsdam, Bernau und Cottbus.

Der Ausbau der Bundesautobahn 24 führt bereits heute dazu, dass sich Fachkräfte aus der Region zurückziehen und eine Arbeitsstelle in Berlin oder dem „Speckgürtel“ aufnehmen. Die Regionalbahnverbindung des RE6 bietet offenbar keine akzeptable Alternative, sodass der gesamte Nordwesten Brandenburgs vor einem verschärften Problem beim Anwerben und Halten von jungen, gut ausgebildeten Fachkräften steht.

Ein Studienseminar in Neuruppin kann als Anker für künftige Lehrkräfte in der Region wirken.

Ohne die Einrichtung des Studienseminars steht zu befürchten, dass noch weniger Lehrkräfte für den Nordwesten Brandenburgs gefunden werden können, die ihren Dienst- und Lebensmittelpunkt in diese Region orientieren. Ein weiteres „Ausbluten“ der Region erscheint naheliegend.

Aufgrund der grundlegend geänderten Rahmenbedingungen wird die Landesregierung daher aufgefordert, das Studienseminar in Neuruppin wiederzubeleben.
Im Interesse einer einheitlichen Verteilung von angehenden Lehrkräften im gesamten Land wird die Prüfung der Einrichtung weiterer Studienseminare für Lehramtsstudierende empfohlen.

Empfehlung der Antragskommission:
Erledigt durch Annahme von 01/I/2019

Änderungsantrag zu diesem Antrag einreichen